Prekäres Leben


Ein Maschinenschlosser

im Düsseldorfer Heinrich-Heine-Institut

Das prekäre Leben
des Otto Feige aus Schwiebus

Den "Schatz im Silbersee" kennt jedes Kind. Aber wer kennt den "Schatz der Sierra Madre"? Vor einem halben Jahrhundert waren Travenromane noch so populär wie die Bücher von Karl May.
Kurt Tucholsky lobte Traven als einen "großen Epiker".
Der Erzähler Traven, der damaligen Gerüchten zufolge aus Chicago stammte, und sich in Mexiko den Namen "B. Traven" gab, wurde in einem Atemzug mit dem berühmten Jack London und Upton Sinclair genannt.

"Ich bin nichts als ein Ergebnis der Zeit" heißt der Titel der Ausstellung, die sich derzeit im Heinrich-Heine-Institut den "unbekannten Jahren" des Otto Feige widmet. Sein Leben in Schlaglichtern: August 1906 hatte der Maschinenschlosser-Geselle eine Stelle als Geschäftsführer der Gelsenkirchener Verwaltungsstelle des Metallarbeiterverbands angetreten. Er rief dort auch eine Arbeiter-Theatergruppe ins Leben. Oktober 1907 wechselte er ins Profifach. Es begannen seine "prekären Jahre". Als Wanderschauspieler tingelte er unter dem Künstlernamen „Ret Marut“ über Provinzbühnen, erhielt 1912 ein Engagement am renommierten Düsseldorfer Schauspielhaus. Im 1. Weltkrieg schrieb er scharfzüngige Essays gegen Kapitalismus und Krieg. Nach dem Zusammenbruch des Kaiserreichs engagierte er sich in der Münchener Räterepublik, wurde nach der Niederschlagung dieses demokratischen Versuchs auf bayrischem Boden verhaftet, konnte fliehen. 
Im mexikanischen Exil machte er sich als "B.Traven" einen Namen. Die 1924 aus Gewerkschaftskreisen gegründete "Büchergilde Gutenberg" wurde sein Hausverlag. Die Kurzgeschichten und Romane des Ex-Maschinenschlossers wurden in 24 Sprachen übersetzt und von deutschen, 
US-amerikanischen und mexikanischen Produktionsfirmen verfilmt. Die Ausstellung widmet sich insbesondere den bislang „unbekannten Jahren“ des Maschinenschlossers bis zur Emigration in die "Neue Welt".

„Ich bin nichts als das Ergebnis der Zeit“
Die Ausstellung zeigt das abenteuerliche Leben Otto Feiges bis zu dessen Emigration nach Mexiko. Ein Besuch lohnt sich (Für Düsselpassinhaber ist der Eintritt frei). Wir lernen einen Otto Feige kennen, den wir dann auch in seinen Romanen, die er als "B.Traven" schrieb, wiederentdecken können.

> mehr zur Ausstellung im Heinrich-Heine-Institut
> Düsseldorfer Forscher auf den Spuren des rätselhaften B. Traven
> Auf der Spur B.Travens bei den Metallern in Gelsenkirchen

Die Ausstellung ist noch bis zum 29. April
im Düsseldorfer Heinrich-Heine-Institut, Bilker Straße 12 zu sehen

Das Buch "B.Traven - die unbekannten Jahre"
Otto Feiges Leben bis zur Emigration im Jahre 1924 hat Jan Christoph Hauschild in dem Buch "B. Traven - die unbekannten Jahre" erzählt

> WDR-Mediathek zu "B.Traven" - die unbekannten Jahre"
> Buch-Rezension von Thomas Giese vom Mittwochsfrühstück