Für
die Piratenpartei beantwortete die Fragen Frank Grenda,
stellv.
Vorsitzender Kreisverbandes Düsseldorf und Listenplatz 1
1.
Wie
soll es in Düsseldorf mehr Arbeitsplätze geben, wenn die
Stadt
permanent Stellen abbaut bzw. diese nicht besetzt.
Die
Piratenpartei Düsseldorf hat von der Problematik der
Nichtbesetzung von
städtischen Stellen bereits erfahren. In
welchen Verwaltungsstellen dieses
Problem besteht, ist uns aber
noch nicht bekannt. Wir werden die entsprechenden
unangenehmen
Fragen stellen und die Antworten nicht unter den Tisch
fallen
lassen.
Das Gesamtproblem in der Stadt von 10%
Hartz4 Bürgern wird allein dadurch aber
nicht gelöst.
Vielmehr muss intensiv mit den Jobcentern eine
Bestandsaufnahme
erfolgen, um im 2. Schritt eine bessere
Qualifizierung und Vermittlung
stattfinden zu lassen.
Für
jeden Bezieher muss endlich eine entsprechende Strategie nach §15
SGB II
entwickelt werden. Bildungsmaßnahmen zum Zwecke der
Reduzierung der
Statistikzahlen sind zu unterlassen.
2.
Was
dürfen wir die nächsten vier Jahre von Ihrer Partei an
konkreten
Vorschlägen und Maßnahmen erwarten, damit der
Trend des Abbaus von
Arbeitsstellen, von denen Menschen leben
können, in Düsseldorf gestoppt
wird?
Leider
ist die Politik auf kommunaler Ebene nicht dazu in der Lage Einfluss
auf
die Tarifautonomie und dem Gehaltsgefüge eines
Beschäftigungsverhältnisses zu
nehmen.
Die ersten
Entwürfe aus Berlin waren zwar lobenswert, aber langsam zeigt
sich
das es ein löchriger Käse wird. Hier heißt es
den Betroffenen eine Stimme zu
geben und nicht nur auf die
Arbeitgeberseite zu hören.
Durch den Einfluss auf die
Jobcenter, können allerdings Stadt und Jobcenter
Kriterien
für die Jobvermittlung aufstellen und müssen notfalls
eigene Stellen
schaffen um prekäre Arbeitsvermittlungen zu
stoppen.
Vom Hartz4 Bezug in den Aufstockerstatus zu geraten
lehnt die Piratenpartei ab.
Hier müssen die entsprechenden
Arbeitgeber aus den Jobbörsen verschwinden und
Billigjobs in
kommunalen Betrieben untersagt werden. Das Auslagern von
städtischen
Aufgaben auf andere, unter Tarifniveau oder als
befristete
Arbeitsverträge muss aufhören.
Bsp.
Nachmittagsbetreuung, Sozialarbeit usw.
3.
Was
soll die Stadt als oberster Dienstherr der Düsseldorfer
Jobcenter
Ihrer Meinung nach tun?
Zu dieser
Fragestellung haben sich Mitglieder unserer Partei bereits
Gedanken
gemacht und diese so weit formuliert, dass es gelang sie
als Programmpunkt in
unser Kommunalwahlprogramm
aufzunehmen.
Konkret werden wir uns nach dem 25.05. dafür
einsetzen, das
Die Schaffung eines Jobcenter-Beirates, dem
auch ein Vertreter oder Vertreterin
von Erwerbslosen angehört.
Wie
Sie zitieren, muss Verwaltungshandeln verständlich sein oder
werden, damit
Bürgerinnen und Bürger es annehmen können.
Auf Grund der Vielzahl an nicht
nachvollziehbaren Entscheidungen
der Jobcenter wachsen nicht nur die Verfahren
vor deutschen
Sozialgerichten sondern auch das generelle Unverständnis
der
Betroffenen, mit womöglich weitergehenden Folgen für
die Gemeinschaft aller,
Erwerbstätiger und Erwerbsloser.
Der
zu schaffende Beirat soll durch die Vertreter bzw. Vertreterinnen
von
Erwerbslosen die Verwaltung stets daran erinnern, verständlich
zu bleiben und
die Sorgen und Nöte der Betroffenen wirklich
zu verstehen.
Wir fordern die Beendigung der
Bahnhofsmentalität
Weniger Sitzplätze, weniger
Bearbeitungsplätze, wenig Personal sind nicht
vereinbar mit
ernsthafter Wahrnehmung der Probleme betroffener Menschen.
Wenn
jemand in die Not geraten ist, bei Behörden
Unterstützung zu erbeten, bedeutet
dies nicht, dass er sich
wie an Wühltischen um die Bearbeiter streiten muss und
auch
nicht, dass man ihn stundenlang warten lässt. Hier muss eine
Lösung
gefunden werden, die von intelligenter Terminvergabe
bis zur Schaffung neuer
Stellen von uns unterstützt werden
wird, so lange das Problem gelöst wird.
Betreuung muss
sich am individuellen Problem orientieren nicht an
der
Postleitzahl
Wir halten spezialisierte Teams für
weitaus nützlicher als die Zuordnung von
Bearbeitern an Hand
des Wohnortes. Gleichzeitig dürfen jedoch keine
Tagesreisen
notwendig werden, um die für einen zuständigen
Stellen zu erreichen. Hier muss
die Verwaltung flexibler
werden.
Zugegeben, dies ist eine Wunschvorstellung. Wie wir dieses
Ziel konkret
umsetzen hängt nicht zuletzt von der
Bereitschaft der Mitarbeiter der
städtischen Verwaltung ab.