Für den
CDU-Kreisverband Düsseldorf sandte uns Kreisgeschäftsführer
Bernhard Herzog folgende Antworten zu:
1. Wie soll es in
Düsseldorf mehr Arbeitsplätze geben, wenn die Stadt
permanent Stellen abbaut bzw. diese nicht besetzt.
Die
Beschäftigungsentwicklung in Düsseldorf stellt sich sehr
positiv dar. Seit 2004 verzeichnet die Landeshauptstadt unter
Ratsmehrheit der CDU und FDP
einen Anstieg von mehr als 40.000 sozialversicherungspflichtigen
Beschäftigungsverhältnissen. Mit über 374.000
sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen belegt Düsseldorf
einen Spitzenwert unter den deutschen Großstädten. Wir
setzen uns dafür ein, die bestehenden Arbeitsplätze zu
erhalten und weitere zu schaffen. Denn Arbeit ermöglicht
Teilhabe am gesellschaftlichen Leben und sichert den sozialen Frieden
in Düsseldorf.
Die
Stadtverwaltung ist mit rund 10.000 Beschäftigten die größte
Arbeitgeberin der Stadt. Wir
haben uns erfolgreich dafür eingesetzt, dass keine
betriebsbedingten Kündigungen ausgesprochen werden. Überdies
werden nicht – wie von Ihnen angeführt – permanent
Stellen abgebaut! Seit 2009 wurden mehr als 600 unbefristete
Arbeitsverhältnisse, in 2014 allein 112 Arbeitsverträge, in
den Kindergärten und Ganztagsschulen realisiert.
Auch
im Ausbildungsbereich ist die Stadtverwaltung eine attraktive
Arbeitgeberin: 139 Nachwuchskräfte begannen im letzten Jahr in
27 unterschiedlichen Berufen ihre Ausbildung. Mehr als 7,5 Millionen
Euro investiert die Stadtverwaltung jährlich in den Nachwuchs.
Mit derzeit 370 Auszubildenden in allen Jahrgängen hält die
Stadtverwaltung entgegen dem bundesweiten Trend an ihrer
Ausbildungsoffensive fest.
Düsseldorf
ist eine familienfreundliche Stadt mit einer familienbewussten
Personalpolitik. Daher unterstützt die Stadtverwaltung ihre
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Beruf und Familie miteinander zu
vereinbaren. Für dieses Engagement wird die Verwaltung der
Landeshauptstadt in diesem Jahr durch
Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig in Berlin ausgezeichnet.
2.
Was dürfen wir die nächsten vier Jahre von Ihrer Partei an
konkreten Vorschlägen und Maßnahmen erwarten, damit der
Trend des Abbaus von Arbeitstellen, von denen Menschen leben können,
in Düsseldorf gestoppt wird?
Wie wir bereits oben
dargelegt haben, wurden seit 2004 in der Landeshauptstadt Düsseldorf
viele sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze geschaffen.
Die CDU fördert die
optimale Mischung aus Industrie, Gewerbe, Handel, Handwerk und
Dienstleistungen. Die CDU wird auch weiterhin günstige
Rahmenbedingungen setzen, um Arbeitsplätze in Düsseldorf zu
sichern und neue Arbeitsplätze zu schaffen:
Die
CDU hat bereits vier Mal die Gewerbesteuer gesenkt. Hierdurch haben
wir günstige Rahmenbedingungen geschaffen, damit vorhandene
Firmen bleiben, wachsen und sich neue Betriebe ansiedeln können.
Damit sichern wir Arbeitsplätze. Das
spiegeln auch die steigenden Zahlen der
sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhältnisse in
Düsseldorf wider.
Mit
dem Masterplan Industrie stärken wir gemeinsam mit unserem
Oberbürgermeister Dirk Elbers den Industriestandort Düsseldorf.
Gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer, dem Industriekreis
Düsseldorf, den Unternehmen und Verbänden entwickeln
wir Konzepte und Projekte, um den Industriestandort zu stärken.
Ein maßgebliches
Projekt in diesem Zusammenhang ist die Entwicklung des Hafen
Reisholz. Die CDU unterstützt einen moderaten Aubau, der sich
am Bedarf der Düsseldorfer Industrie orientiert. Der Ausbau
soll den Wirtschafts- und Industriestandort stärken, um
Arbeitsplätze für die Zukunft zu sichern.
3.
Sogar die erzkonservative Polizeigewerkschaften DPolG und komba
kommentierten die Hartz-IV-Gesetze in der Headline einer
Pressemitteilung: "Schlechte Gesetze provozieren Wut und
Verzweiflung". In dieser Pressemitteilung heißt es: "Wenn
die Menschen das Handeln der öffentlichen Verwaltung nicht
verstehen können und es gleichzeitig um ihre Existenz geht“,
dann seien „Kurzschlusshandlungen aus Wut und Verzweiflung (…)
eben alles andere als unvorhersehbar."
http://www.komba.de/aktuelles/artikel/article/frankfurt-gewaltattacke-in-jobcenter-kein-einzelfall-schlechte-gesetze-provozieren-wut-und-verzwe.html
Weiter
heißt es: "Rund
180.000 Klagen gegen Entscheidungen zeigen doch deutlich, dass da
dringender Handlungsbedarf besteht.“
Was soll die Stadt als
oberster Dienstherr der Düsseldorfer Jobcenter
Ihrer Meinung
nach tun?
Das
Jobcenter Düsseldorf nimmt im
Auftrag der Agentur für Arbeit und der Stadt Düsseldorf
Aufgaben der Grundsicherung für Arbeitsuchende nach dem
Sozialgesetzbuch II wahr. Ziel ist es, Langzeitarbeitslose und andere
Menschen in sozialen Notlagen wieder in das Erwerbsleben
einzugliedern und alle hierfür notwendigen Hilfen zu gewähren.
Das Jobcenter Düsseldorf leistet an dieser Stelle eine
hervorragende Arbeit und entwickelt die Eingliederungsprogramme am
Kunden orientiert passgenau weiter. Dazu wird regelmäßig
im Ausschuss für Gesundheit und Soziales der Stadt Düsseldorf
in öffentlicher Sitzung berichtet.
Im Jahr 2013 wurden 6.736
Widersprüche gegen Entscheidungen des Jobcenters eingelegt. In
2.798 Fällen wurde dem Widerspruch ganz oder teilweise
stattgegeben. Ca. 41 % der Stattgaben bzw. teilweisen Stattgaben
erfolgten, weil erst im Laufe des Verfahrens neue Sachverhalte
vorgebracht bzw. bisher fehlende Unterlagen eingereicht werden oder
sich die Rechtslage zwischenzeitlich geändert hat.
Im
Jahr 2013 wurden 780 Klagen gegen Entscheidungen des Jobcenters
Düsseldorf beim Sozialgericht eingelegt. Im
gleichen Zeitraum wurden 696 Klagen erledigt, darunter verbergen sich
allerdings auch Klagen aus 2012. Von den 696 erledigten Klagen wurden
463 durch Beschluss des Gerichtes oder durch Rücknahme des
Klägers zugunsten des Jobcenters entschieden. In 233 Fällen
wurde durch Stattgabe, Teilstattgabe oder Vergleich zugunsten der
Kläger entschieden.
Die Anzahl der von Januar
- November 2013 festgestellten Sanktionen und die Sanktionsgründe
gem. § 31 bzw. 32 SGB II ergeben sich aus nachfolgender
Übersicht:
-
Sanktionen
Jan-Nov 2013
|
|
Insgesamt
festgestellte Sanktionen
|
9.672
|
Davon
wegen
|
|
Verletzung
der Pflichten aus der
Eingliederungsvereinbarung
|
572
|
Weigerung,
eine Arbeit, Ausbildung,
Arbeitsgelegenheit oder Maßnahme aufzunehmen
|
743
|
Abbruch
bzw. Anlass zum Abbruch einer Maßnahme
|
200
|
Meldeversäumnis
|
7.901
|
Eintritt
oder Erfüllung der Voraussetzungen
einer
Sperrzeit
|
246
|
Sonstige
Gründe
|
10
|
Kurzschlusshandlungen
aus Wut und Verzweiflung,
die sich dann gegen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des
Jobcenters richten, sind nicht zu entschuldigen.